Biographie

Im Dezember 1966 bin ich in dem kleinen Eifelstädtchen Schleiden auf die Welt gekommen. In unserem Haushalt gab es 2 Musikinstrumente: eine alte Wanderklampfe und eine Mundharmonika. Mein jüngerer Bruder spielte mit dem kleinen Instrument während ich versuchte mit der Gitarre klarzukommen. Wir liessen das Radio laufen und spielten irgendwie mit. Mit 10 Jahren habe ich dann von meinem Taschengeld ein kleines Heft aus dem Mundorgel-Verlag mit dem Titel "Gitarre lernen ohne Noten" gekauft. Das war der Startschuss. Damit lernte ich das Stimmen der Gitarre, Rhythmen, Akkorde und erste Liedbegleitungen. Die erste große Hürde waren Barree-Akkorde, die auf der Wanderklampfe fast unspielbar waren. Die Gitarre hatte Stahlsaiten und der Hals war so stark gebogen, dass meine ganze Hand zwischen Saiten und Griffbrett passte.

An diesem Punkt wurde ich von meiner Mutter überredet, zur Musikschule zu gehen. Das war nicht ganz leicht, da ich die Musikschule immer mit den dämlichen, kleinen roten Kunstledernotentäschchen der Blockflötenschüler verband. Das war nichts für "richtige Jungs". Außerdem hatte ich damals einen Horror vor Noten, und Klassik war auch nicht mein Ding. Da ich aber lernen wollte und alleine nicht weiter kam, reichte eine kleine Notlüge ("da brauchst Du keine Noten"). 

Es hat mir dann sofort unglaublichen Spaß in der Musikschule gemacht. Meine Lehrerin sagte nach Jahren einmal, sie habe nie einen Schüler erlebt, der jede Woche so gut gelaunt in den Unterricht komme. Hier gab es auch erste Auftritte bei Vorspielterminen, auf die ich mich immer sehr gefreut habe. Noten gab es natürlich von der ersten Stunde an, ebenso wie klassische Musik. Mit 15 Jahren spielte ich dann mit Schulfreunden in meiner ersten Band, anfangs mit der klassischen Gitarre und einem Kopfhörer als Tonabnehmer. Ich habe dann in den Ferien am Bau gearbeitet, um mir eine E-Gitarre kaufen zu können. Als Verstärker benutzten wir alte Tonbänder und Radios, die allerdings nicht sehr laut waren. In unserer Klasse gab es einen Bastler, der uns Verstärker und Lautsprecher gebaut hat. Die waren schon lauter, klangen aber schrecklich und waren richtig gefährlich. Einmal gab es im Proberaum eine Verpuffung mit einer Stichflamme bis zur Decke. Bei einem Auftritt hing ich beim Regeln der Lautstärke plötzlich bewegungsunfähig am Strom und bin nur wieder losgekommen, weil ich langsam zur Seite kippte.

Da zu dieser Zeit kein Lehrer für E-Gitarre in der näheren Umgebung aufzutreiben war, bin ich regelmäßig die über 30 Kilometer nach Euskirchen zum Unterricht getrampt. Wir haben dann schon bald viele Auftritte gemacht und von dem verdienten Geld immer besseres Equipment gekauft. 
In diese Zeit fallen auch zwei Teilnahmen an der "Internationalen Musikwerkstatt Aachen", jeweils zwei Wochen Musik vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Die Teilnehmer kamen aus der ganzen Welt, es gab Unterricht am Instrument und in den unterschiedlichsten Ensembles, völlig neue Impulse von Worldmusic bis Jazz. Mit 19 Jahren bin ich dann nach Köln gezogen und habe erst mal eine Ausbildung gemacht. Die ersten Jahre bin ich an den Wochenenden häufig zu Auftritten mit meiner alten Band in die Eifel gefahren. In dieser Zeit nahm ich wieder klassischen Gitarrenunterricht (bei Arndt Sprung).
Gegen Ende der Ausbildung lernte ich Frank Winands kennen. Wir gründeten die Band OLD COUPLE, schrieben Songs und erarbeiteten uns langsam eine kleine Fangemeinde. Unsere Lieder waren teilweise kompliziert, immer engagiert und melodiös. Das längste Stück dauerte 23 Minuten. Wir hatten nichts gegen kommerziellen Erfolg, wären aber nie auf die Idee gekommen unsere Musik darauf auszurichten. Höhepunkt war ein Auftritt beim Arsch-Huh-Festival. Leider lagen die Vorstellungen, wie weit die einzelnen Bandmitglieder mit der Musik gehen wollten, zu weit auseinander. Das stellte sich aber erst mit zunehmendem Erfolg heraus. Als die erste Besetzung zerfiel wurde es immer schwerer, musikalisch und menschlich passende Musiker zu finden.
In der Zwischenzeit hatte ich meinen Zivildienst absolviert und mein Sozialpädagogik-Studium 1994 abgeschlossen. Meine Diplomarbeit habe ich über die Praxis der "Rockmusik in der Jugendarbeit" geschrieben. Basis waren meine Erfahrungen in der Arbeit mit zahlreichen Jugendbands. 
Noch während der Diplomarbeit bin ich für zwei Wochen zum Sommerkurs für Jazz und Pop an der Akademie Remscheid gefahren; wieder zwei Wochen Musik vom Aufstehen bis zum Schlafengehen, Unterricht bei Peter Wölpl, Michael Sagmeister und Udo Dahmen. Dort beschloss ich, die Diplomarbeit zwar noch zu vollenden, danach aber nur noch Musik zu machen.
Der nächste Schritt war das Studium am MGI (Münchener Gitarreninstitut), Abt. Köln von 1994-96 bei Mario Neunkirchen und Norbert Scholly. 1995 bin ich in die "THE KINGS BAND" eingestiegen, zu dieser Zeit feste Begleitband von ANDY BORG und KING SIZE DICK. Hier gab es viele weitere Künstlerbegleitungen, ebenso wie später mit der "PETER WEISHEIT BAND". 2004 kam dann die Band "SCHMITZ" um den ehemaligen Höhner-Gitarristen und -Sänger F.M. WILLIZIL. Während dieser Zeit gab es viele Projekte aus den Bereichen Rock, Fusion, Jazz, Cover, Oldie. Seit 2005 spiele ich bei den STREETKINGS, seit 2006 bei HONIGDIEB. 2006 starteten SUSANNE PÄTZOLD und die Lätin Lovers zu einem leider nur kurzen Ausflug. Auf Anregung meines großartigen Kollegen Pete Haaser spiele ich seit 2011 auch Mandoline. 2012 Gründung des akustischen Pop/Rock-Trios EIFELPERLEN. 2018 dann Gründung des Krätzjer-Trios KLABES, das 2019 gleichsam aus dem Stand den "Kölsche Musik Bänd Kontest" gewinnt.

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Klabes gewinnt den "Loss mer singe" Förderpreis beim Kölsche Musik Bänd Kontest 2019.